Fachgebiete und Aufgaben von medizinischen Militärs

  • Beschreibung der Aufgaben, Kompetenzen und Einsatzgebiete von Ärzten, Chirurgen, Gefechts- und Hospitalsanitätern.

    1 Gefechtssanitäter

    Einsatzgebiet: Feldeinsatztrupps


    Einsatzprofil: Der Gefechtssanitäter ist in erster Linie Feldsoldat. Seine Position im Einsatztrupp ist meistens weit hinten, gut geschützt von den übrigen Kampfsoldaten. Er ist verantwortlich dafür, verletzte Soldaten zu versorgen. Dafür stehen ihm nur begrenzte Mittel zur Verfügung, daher ist ein Gefechtssanitäter angehalten, keine Rücksicht auf das (empfundene) Wohlempfinden des Patienten zu nehmen, sondern zu tun, was erforderlich beziehungsweise effektiv ist. Ziel ist es dabei, verletzte Soldaten am Leben zu erhalten, bis ein Med-Evac eintrifft oder dafür zu sorgen, dass sie trotz leichter Verletzungen noch einsatzfähig bleiben.


    Ausbildung: Die Ausbildung zum Gefechtssanitäter ist dem Einsatzprofil entsprechend hauptsächlich gefechtsbezogen. Es wird neben taktischer Einsatzausbildung vor allem gelehrt, sich allein auf sein Feldmaterial zu stützen und dieses mit kreativer Improvisation zu ergänzen, wenn notwendig. Weiterer Teil seiner Ausbildung ist der Umgang mit gefechtstypischen Umständen, allem voran die alles andere als sterile Umgebung sowie der Stress eines tödlichen Gefechts im Nacken. Generell soll es Ziel der Ausbildung sein, Hemmschwellen gegenüber der Gefahr sowie dem Schmerzempfinden von Patienten zu reduzieren und mit mutiger und fachlich fundierter Tatkraft zu ersetzen. Überleben im Falle schwerer Verletzung ist letztlich die einzige Bedingung, der sich buchstäblich alles andere unterordnen muss.


    Sonstiges: Der prestigeträchtige Status des Sturmregiments schlägt sich auch in dessen Strukturen wieder. Für die Gefechtssanitäter bedeutet dies konkret, dass sie auch eine Einweisung bzw. Ausbildung in der Nutzung der stationären Geräte erhalten. Gefechtssanitätern im Sturmregiment dienen anders als in anderen Einheiten nämlich als Ergänzung und Unterstützung der Hospitalsanitätern auf Station oder im Lazarett, anstatt sich abseits von Einsätzen den Aufgaben der Sturmtruppe oder Wachsoldaten anzuschließen.

    2 Hospitalsanitäter


    Einsatzgebiet
    : Krankenstationen, Feldlazarette, Intensivstationen und (mit Zusatzausbildung) Operationsräume


    Einsatzprofil: Hospitalsanitäter stehen zwischen Krankenpflegern in der Zivilmedizin und Gefechtssanitätern. Ihre Hauptaufgabe ist die Unterstützung von Ärzten in der Behandlungdie von Patienten in der umfangreich ausgestatteten Stationsumgebung sowie in Feldlazaretten. zivilen Krankenpflegern haben sie dabei allerdings ein höheres Maß an Autarkie voraus, so sind sie berechtigt, eigenständig Medikamente aus dem Pool der Stationsvorräte zu vergeben. Hospitalsanitäter sind die primäre Ressource zur ständigen Betreuung aller Patienten, von der Annahme im Frontbereich einer Station bis hin zur ununterbrochenen Begleitung der Genesung und Erholung der Patienten.


    Ausbildung: Entsprechend ihres Profils fokussiert sich die Ausbildung auf die Bedienung von Stationsgeräten. Koltotanks, Scanbetten, Diagnosekonsolen oder Intensivbetten. Sie werden anders als Gefechtssanitäter nicht zur Improvisation ermutigt, sondern sollen umfangreiches Wissen um die große Bandbreite verfügbarer Medikamente und medizinischer Behandlungsmethoden erhalten und anwenden können und in jeder Situation optimal und human handeln.

    3 Militärärzte

    Einsatzgebiet: Krankenstationen, Intensivstationen, Operationsräume, Feldlazarette


    Einsatzprofil
    : Ärzte sind in letzter Instanz verantwortlich für die Vorgänge auf den Stationen sowie zu den Behandlungen, die dort durchgeführt werden. Als solche leiten sie in ihren Schichten die Stationen sowie Feldlazarette. Fachmedizinisch selbst kümmern sie sich hauptsächlich um komplexe Verletzungs- oder Krankheitsfälle, die die Kompetenz von Hospitalsanitätern überschreiten. Außerdem obliegen Chirurgen wie im Zivilbereich auch Operationen ihrer Verantwortung und Durchführung.


    Ausbildung
    : Um aus den Reihen des Militärs heraus Arzt zu werden, wird wie im Zivilbereich auch ein Medizinstudium benötigt, ggf. mit dem Schwerpunkt auf Chirurgie. Für einen Soldaten erfordert es allerdings eine Überweisung seitens seiner militärischen Vorgesetzten, denn das Militär übernimmt die Kosten für das Studium. Entsprechend erwartet es auch eine vollständige Einhaltung der Regelstudienzeit. Bei Soldaten, die eine leitende Position nach ihrem Studium übernehmen sollen, ist unmittelbar nach dem Studium die Militärakademie zu besuchen und das Offizierspatent zu erwerben.

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